Schon im Frühling haben sich MitarbeiterInnen des Seniorenwohnheimes Pilsenhof mit den Grundschulen im Schulsprengel Terlan in Verbindung gesetzt, um für den Herbst gemeinsam mit den Bewohnern des Seniorenheimes Pilsenhof Aktivitäten zu organisieren.
Viele Klassen haben sich gemeldet. Mit ihnen sollen in naher Zukunft einige Projekte starten. Wir haben uns sehr über das große Interesse gefreut. Ein Malwettbewerb ist mit der 4. und 5. Klasse von Andrian bereits zustande gekommen.
Im Herbst gaben uns Lehrerin Elisabeth Perkmann und Lehrer Stefan Mair die Zusage, dass sie mit ihren Klassen im Rahmen des Wahlpflichtfaches zu uns kommen. Die Freude und Aufregung war auf beiden Seiten groß. Ünterstützung bekamen wir auch von Martina Leitner.
Im Oktober wurden beide Klassen in Andrian besucht um ihnen etwas über das Leben unserer Senioren und das Projekt zu erzählen. Als Vertreterin für unsere Senioren, stand unsere Heimbewohnerin Frau Rosmarie Strickner Oberrauch den Kindern Rede und Antwort. Die Schüler waren fasziniert von ihr und erklärten sie sofort zu ihrem „Liebling“. Umgekehrt begeisterten uns auch die Kinder. Sie erzählten so viel über ihre Erfahrungen mit ihren Großeltern, Großtanten usw. und hätten am liebsten sie gar nicht mehr aufgehört zu berichten.
Am 29. Oktober war es dann endlich soweit. Die 22 Kinder kamen uns das erste Mal im Pilsenhof besuchen; vorerst noch nicht zum Malen, sondern zum gegenseitigen Kennenlernen. Die Kinder konnten mit den Senioren Kontakt aufnehmen und mit ihnen vertraut werden. Dabei kam es zu Begegnungen, die nicht leicht in Worte zu fassen sind. Ein paar kurze Begebenheiten sollen davon erzählen.
„Die Kinder freuten sich riesig Rosmarie wieder zu sehen. So wollten am Anfang zunächst alle zu ihr.“
„Ein Junge zog extra für unsere Senioren sein bestes Hemd an, weil es ein besonderer Tag war!“
„Ein Junge hielt fast die ganze Zeit die Hand von Frau Fontanive und war sehr bekümmert um sie. Er besorgte z.B. ein Taschentuch und am Ende kam er nochmals zurück und fragte ob ihr jemand anderes die Hand halten kann, weil er meint sie braucht das einfach.“
„Ein Junge, der Schlagzeug spielt, setzte sich zufällig zu Herrn Bertolani. Das Eis war sofort gebrochen als sie ihre Gemeinsamkeit entdeckten. Für Herrn Bertolani war nämlich das Schlagzeugspielen die große Leidenschaft.“
„Frau Tait feierte ihren 98. Geburtstag. Ihren Geburtstagskuchen konnte sie gemeinsam mit den Kindern genießen. Sie wurde von allen persönlich gratuliert. Alle freuten sich natürlich über diesen besonderen Zufall.“
„Einige Buben brachten ihr persönliches Kartenspiel mit. Auch jene Senioren, die sonst überhaupt nie Lust haben zu spielen, machten mit und hatte die ganze Zeit ein Lächeln im Gesicht!“
„Allen war die Zeit zu schnell vergangen!“
Beim zweiten und dritten Treffen wurde dann mit den Senioren gemalt. Das Thema lautete „Das Leben ist bunt“. Die SchülerInnen haben sich vorbereitet und sich bereits vorher Gedanken gemacht, wie sie ein Bild dazu gestalten könnten. So gingen sie dann entschlossen und mit großem Einsatz an die Arbeit, nicht ohne die SenioreInnen mit einzubinden. Die Bilder sollen dann in den Räumlichkeiten des Pilsenhofes aufgehängt werden.
Beim vierten Treffen wird der Abschluss des Projektes gefeiert.
Eines steht auf jeden Fall bereits fest: Das Projekt ist gelungen. Kinder und alte Leute begegneten sich auf ganz besondere Weise. Respekt und Einfühlungsvermögen waren selbstverständlich. Wir freuen uns auf die nächsten Besuche der Kinder und auch auf deren tolle Lehrer, die diese Projekte tatkräftig unterstützten.
(Evi. Lanznaster)