Geschichte des Evangelischen Frauenvereins und der Häuser Bethanien und Angelica
1885 wurde die Evangelische Christuskirche eingeweiht und gleichzeitig eine Diakonissenpflege mit 2 Diakonissen aus Gallneukirchen, Österreich eingerichtet, um die Kranken zu pflegen, die über die Heilung im guten Klima von Meran auch den religiösen Beistand suchten.
Um diesen Dienst zu fördern wurde 1890 der Evangelische Frauenverein mit 41 Mitgliedern gegründet zur Ausübung „Christlicher Liebeswerke“, finanziert durch beachtliche Jahresbeiträge und Spenden und dem Armenfond der Evangelischen Kirche.
Die Diakonissenpflege führte man in der Villa Rosetta durch, die 1891 durch eine Schenkung an den Evangelischen Frauenverein kam.
1897 arbeiteten 8 Diakonissen in dem Heim. In diesem Jahr gründete man den Missions-Nähverein, der mit Hilfe von Näh- und Strickarbeiten zur Finanzierung der „Guten Werke“ diente.
1899 erwarb der Verein ein Grundstück vom Stiftergut in Obermais. Im Jahr 1900 konnte das Diakonissenheim (später Haus Angelica), vom Baumeister Delugan entworfen, eingeweiht und bezogen werden.
1912 folgte die Villa Rosenberg, das heutige Bethanien, als Christliches Hospiz und als Erholungsheim für Bedürftige mit bescheidenen Ansprüchen.
Nach Kriegsausbruch 1914 wurde das Diakonissenheim zum Lazarett für die Pflege kranker und verwundeter Soldaten; der Keller diente als Operationssaal.
1915 bestand der Evangelische Frauenverein aus 76 Frauen und 81 unterstützenden Mitgliedern.
Im Zuge der Italienisierung erfolgte die Umbenennung des Diakonissenheims 1930 in Evangelisches Hospiz, “Pensione Evangelica”, und die Villa Rosenberg in “Betania”.
1931 wurde Bethanien teilweise als Pension eröffnet.
1940 bestand der Evangelische Frauenverein noch aus 35 Mitgliedern. Der Vorstand musste zu 2/3 aus italienischen Staatsbürgern bestehen, da dies nicht möglich war, konnte dies nicht verwirklicht werden. Deshalb bekam der Verein keine Anerkennung als „carattere italiano“. Er wurde aufgelöst und der Besitz sollte an die Evangelische Kirche übergehen. Durch die Kriegswirren erfolgte dies dann nicht.