im Bild das "neue Altenheim St. Walburg"
Die Geschichte des Altenheimes St. Walburg
(Armenhaus, Spital, Altersheim)
Das Spital (Armenhaus) in St.Walburg/Ulten wurde 1885 und 1886 durch den Herrn Kuraten Martin Platter gebaut. Die Roboterarbeiten, Grundgrabung, Herbeischaffung der Materialien Holz, Steine, Sand und Kalk, wurden von der Fraktion St.Walburg geleistet. Das Holz wurde von den Hofbesitzern unentgeltlich verabfolgt, ebenso größtenteils die Lebensmittel zur Verköstigung der Arbeiter. Baumeister: Mathias Stricker, Maurermeister in St. Pankraz. Auslagen an Geld: gegen 4000 Gulden.
Im Herbst 1886 übernahmen die Terziarschwestern aus Brixen die Pflege der Armen und Kranken – gegen ein äußerst geringes Entgelt – im hiesigen Spital und haben stets zu allgemeiner größter Zufriedenheit gewirtschaftet.
Das von den Terziarschwestern betreute „Spital“ (Armenhaus) führte ein Verwalter, der im Einvernehmen mit dem jeweiligen Kuraten von der Fraktionsgemeinde ernannt wurde. Ihm standen der Kurat und der Fraktionsvorsteher von St.Walburg zur Seite. Seit 1920 wurde diese Einrichtung von der Gemeindefürsorgestelle Ulten bis zur Auflösung derselben (1992) geführt.
Am 7. Juli 1993 erfolgte die Umwandlung der ECA Ulten in die Stiftung Altenheim St.Walburg mit privatem Charakter unter öffentlicher Oberaufsicht (ÖFWE). In diesem Jahr wird der Betrieb der Stiftung Altenheim St.Walburg übertragen und seither von dieser verwaltet.
Um den gesetzlichen Bestimmungen zu entsprechen und eine, wegen der steigenden Pflegebedürftigkeit der Heimgäste, qualitativ verbesserte Betreuung zu ermöglichen, wurden im Jahre 1970 und 1997 Sanierungsarbeiten (Pflegebad, Aufzug, Waschraum und Fluchttreppe) durchgeführt. Einschneidende Neuerungs- und Erweiterungsarbeiten konnten in den Jahren 2004/2005 angegangen werden: Erweiterung und Neueinrichtung des Ess- und Aufenthaltsraumes, Neugestaltung und Neueinrichtung des Eingangsbereiches und des Verwaltungsbüros, Neugestaltung des Gartens in sonniger Lage, Parkplätze für die Bediensteten und Einsatzfahrzeuge.
Im Sinne des Regionalausschusses vom 21. September 2005, Nr. 7 wird die ÖFWE Stiftung Altenheim St.Walburg ab 01.07.2008 in den Öffentlichen Betrieb für Pflege und Betreuungsdienste (ÖBPB) „Stiftung Altenheim St.Walburg“ umgewandelt.
Die Gemeinde Ulten, Eigentümerin der neuen Struktur in St. Walburg Nr. 223/A, hat die Siftung Altenheim St. Walburg mit der Führung des neuen Altenheimes betraut. Der Umzug hat am 15.10.2011 stattgefunden.
Das „Stiftungshaus“, das vormals genutzte Altenheim nahe der Kirche in St. Walburg, ist mit 13. September 2024 auf dem Tauschweg in das Eigentum der Gemeinde Ulten übergegangen. Seit dem Umzug in die neue Struktur stand das Stiftungshaus leer.
Im Zuge des Tausches wurde das Stiftungshaus gänzlich der Gemeinde Ulten übertragen, während die Stiftung Altenheim St. Walburg Anteile am „neuen“ Altenheim im gleichen Wert erhalten hat.
Nach jahrelangen Bemühungen seitens des Verwaltungsrates der Stiftung Altenheim St. Walburg und des Ausschusses der Gemeinde Ulten, eine geeignete Nutzung für das Stiftungshaus zu finden, konnten sich die beiden Verwaltungen nun auf diesen fairen Tausch einigen, dem ein gesundes Maß an Kompromissbereitschaft und Entgegenkommen vorausgegangen war.
Das 130 Jahre lange LEBEN und WIRKEN im Heim (1886 bis 2016) wurde im Buch "S Wolburger Spitol" (Herausgabe Dezember 2016) verewigt.