Erste Vergabe des „Schaly Pichler Seniorenpreis“: Ein Meilenstein für ehrenamtliches Engagement in Südtirol. Preis geht an „Fachärztliche Visiten in den Seniorenwohnheimen“

5. Dezember 2024

In einer feierlichen Zeremonie in der Sparkasse Academy in Bozen wurde heute, am Tag des Ehrenamtes, zum ersten Mal der „Schaly Pichler Seniorenpreis - eine Auszeichnung für ehrenamtliche Verdienste und Initiativen in den Südtiroler Seniorenwohnheimen - gestiftet vom Verein Licht für Senioren“, vom Verband der Seniorenwohnheime (VdS) verliehen. Den mit 5.000 Euro dotierten Preis erhielt das Projekt „Fachärztliche Visiten in den Seniorenwohnheimen“ durchgeführt von ehrenamtlichen Ärzten des Italienischen Roten Kreuz, Landeskomitee der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol (IRK).

„Dieser Preis, der nun jährlich vergeben wird, ist nicht nur eine Anerkennung, sondern auch ein Dankeschön an jene Menschen, die mit ihrem Einsatz das Leben unserer Senior:innen nachhaltig verbessern“, betonte Martina Ladurner, Präsidentin des Verbands der Seniorenwohnheime Südtirols, in ihrer Eröffnungsrede.

Fachärztliche Visiten vor Ort: Schnell, stressfrei für Heimbewohner

Das ausgezeichnete Projekt wurde 2021 von Dr. Franco Perino, einem pensionierten Facharzt für Dermatologie, gemeinsam mit dem Roten Kreuz Südtirol ins Leben gerufen. Es adressiert ein zentrales Anliegen: Die Facharztversorgung für Senior:innen direkt in deren Wohnumfeld, sprich im Seniorenwohnheim, zu ermöglichen.

Eine Facharztvisite bedeutet für ältere Menschen oft Stress und Unannehmlichkeiten – von der Organisation des Transports bis hin zur Unterbrechung ihrer gewohnten Tagesstruktur. Dank des Projekts können Fachärzt:innen direkt ins Seniorenwohnheim kommen und die Visiten in einer vertrauten Umgebung durchführen. Benötigen Bewohner:innen eines der 32 teilnehmenden Seniorenwohnheime am Projekt eine Facharztvisite, können die Ärzte vor Ort die ehrenamtlich tätigen Fachärzt:innen des Roten Kreuzes anfordern.

Mittlerweile sind 7 ehrenamtliche Ärzt:innen aus Bereichen wie Dermatologie, Psychogeriatrie, Gastroenterologie, Palliativmedizin und Chirurgie beteiligt. Auch Ultraschalluntersuchungen und EKGs gehören zum Angebot. Nur im Jahr 2024 wurden 1270 Facharztvisiten durchgeführt.

Mit diesem Projekt werden nicht nur die Bewohner:innen entlastet, sondern auch die Pflegekräfte vor Ort unterstützt. Es ist ein Beispiel dafür, wie Ehrenamtliche mit Fachkompetenz einen echten Unterschied machen können“, so die Jury.

Eine festliche Verleihung

Bei der feierlichen Übergabe des Preises durch den Verband der Seniorenwohnheime Südtriols und durch den Verein „Licht für Senioren“ zeigte sich Martina Ladurner, Präsidentin des VdS, tief bewegt: „Das Engagement dieser Ärzte schenkt unseren Senior:innen nicht nur eine fachärztliche Gesundheitsversorgung, sondern auch Würde und Lebensqualität. Wir freuen uns, dieses Projekt mit 5.000 Euro für seine Fortführung zu unterstützen.“ Die Laudatio wurde von Projektbegleiter im VdS Benjamin Egger und Verbandsauschussmitglied Ulrich Seitz gehalten.

Ehrenamt als tragende Säule der Seniorenpflege

Martina Ladurner hob auch die Bedeutung des Ehrenamts hervor: „Unsere Freiwilligen sind die Seele unserer Seniorenwohnheime. Sie schenken Zeit, Zuwendung und Lebensfreude und sind damit eine unverzichtbare Stütze für das hauptamtliche Personal.“

Ab Januar 2025 können erneut Projekte für den Schaly Pichler Seniorenpreis 2025 nominiert werden.

„Licht für Senioren“: Ein Verein mit einer klaren Mission

Der Preis wird vom Sozialverein „Licht für Senioren“ gestiftet, der 2008 gegründet wurde und sich seither der Unterstützung älterer Menschen in schwierigen Lebenssituationen verschrieben hat.

Die Hilfe des Vereins gliedert sich in drei Hauptbereiche:

  1. Schnelle Hilfe: Durch enge Zusammenarbeit mit sozialen Diensten und Gemeinden werden Hilfsbeiträge direkt an Einzelpersonen vermittelt – diskret und effizient.
  2. Projekte mit Systempartnern: Dazu zählen Initiativen wie der Schaly-Pichler-Seniorenpreis, der gemeinsam mit dem Verband der Seniorenwohnheime Südtirol organisiert wird, sowie die Seniorenerholungswochen Gemeinsam statt Einsam in Kooperation mit der Lichtenburg Nals (Stiftung Elisabeth).
  3. Zusammenarbeit mit Kompetenzzentren: Beispielhaft sei hier die Kooperation mit der Stiftung Haus Inge in Magreid genannt.

Die finanzielle Basis des Vereins bildet ein Unterstützungsfond, der hauptsächlich durch Privatspenden gespeist wird. Weitere Mittel stammen aus Benefizveranstaltungen, Sponsorengeldern, Geburtstagsfeiern und anderen Aktionen.

Alle Tätigkeiten werden ehrenamtlich ausgeführt. – ein Zeichen für das starke Engagement der Mitglieder, die ihre Zeit und Energie in den Dienst der guten Sache stellen. Mit dieser vielseitigen und gezielten Unterstützung setzt „Licht für Senioren“ ein klares Zeichen der Solidarität und schenkt älteren Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind, neue Hoffnung und Lebensqualität.

Foto: Bei der feierlichen Preisvergabe v.l.n.r. Vize Präsidentin Licht für Senioren Manuela Bertagnolli, Schriftführerin Licht für Senioren Renate Pichler, Preisträger und ehrenamtlicher Facharzt Franco Perino, Präsident rotes Kreuz Südtirol Manuel Pallua, Landesrätin Rosmarie Pamer, Präsidentin Licht für Senioren Ingrid Hofer, Präsidentin VdS Martina Ladurner, VdS Ausschussmitglied Ulrich Seitz, Direktor VdS Oswald Mair, Vizedirektor VdS Benjamin Egger.