Ein „kleines Kleinod“ inmitten von Tscherms
Im Zentrum von Tscherms befindet sich das Haus Sebastian, eine Wohngemeinschaft für Senioren. „Ein kleines Kleinod und einzigartig in Südtirol“, so wurde es von Frau Dr. Brigitte Waldner Mayr, Direktorin des Landesamtes für Senioren und Sozialsprengel, beschrieben. Im Haus Sebastian leben zurzeit 14 Senioren die selbständig oder leicht pflegebedürftig sind.
Ziel der Wohngemeinschaft im Haus Sebastian ist es die Selbstständigkeit zu erhalten, ein selbstbestimmtes Leben der Bewohner zu ermöglichen und eine Verlegung in ein Seniorenwohnheim hinauszuzögern oder zu vermeiden.
In den Jahren 1906 bis 1908 wurde das Haus Sebastian als „Spital“ erbaut. Dieses leiteten die Schwestern des Deutschen Ordens und es bot damals Unterkunft für Patienten und für die „armen Dorfgenossen“. In den 20er Jahren beschloss man das „Spital“ zu einem Sanatorium umzugestalten. Lange Zeit blieb dies die Bestimmung für das Haus. In den 50er und 60er Jahren war das Haus Sebastian als Geburtsklinik im Raum Burggrafenamt bekannt und ab 1975 wurde eine geriatrische Abteilung vom Krankenhaus Meran eingerichtet. Im Jahr 1990 beschloss die Gemeinde Tscherms den Mietvertrag mit dem Krankenhaus Meran nicht mehr zu erneuern und dem Haus Sebastian wieder seinem ursprünglichen Zweck zuzuführen. Im Rahmen der damaligen Umbauarbeiten plante und realisierte man Räume für eine Wohngemeinschaft, Seniorenwohnungen, Arztambulatorien, Räume für die Seniorenstube, sowie einen Andachtsraum.
Täglich kümmern sich drei Mitarbeiter der Stiftung Lorenzerhof ÖBPB (siehe Homepage: http://lorenzerhof.eu/de), um die Belange der Senioren. Das Personal ist für 7,5 Stunden am Tag im Haus anzutreffen ist. Sie kochen gemeinsam mit den Senioren, waschen, putzen, lesen Zeitung, lachen gemeinsam und gestalten den Alltag abwechslungsreich. Des Weiteren sind die Mitarbeiterinnen im Haus Sebastian Ansprechpartner für die Senioren und deren Angehörigen, sie beobachten den Gesundheitszustand der Senioren und benachrichtigen bei Bedarf qualifizierte Pflegekräfte des Hauskrankenpflegedienstes oder den Vertrauensarzt. Sie motivieren die Senioren sich am Alltagsgeschehen zu beteiligen und feiern gemeinsame Feste.
Die Angehörigen der Senioren sind ein wichtiger Teil der Wohngemeinschaft. Sie in das Alltagsgeschehen der Wohngemeinschaft mit einzubeziehen, bringt Abwechslung in das Tagesgeschehen. Sie verbringen gemeinsam Zeit, führen Gespräche, spielen Gesellschaftsspiele oder gehen spazieren. Manchmal machen sie auch Besorgungen für die Senioren. Sie nehmen an den Festen und Ausflügen, welche von den Mitarbeiterinnen vom Haus Sebastian organisiert werden, teil.