Generalversammlung des Verbandes der Seniorenwohnheime Südtirols: „Wir benötigen dringende Landesbeschlüsse für Ausbildungen und Medikamentenverblisterung“
Am 17. April fand in Bozen die Generalversammlung des Verbandes der Seniorenwohnheime Südtirols (VdS) statt. Gemeinsam mit der Politik werden drei Landesbeschlüsse angestrebt: Ein Beschluss für die automatisierte Medikamentenverblisterung für alle Seniorenwohnheime und zwei für die Berufsbilder mit Ausbildung „Pflegehelfer und Sozialbetreuer in Ausbildung“. Die neue Soziallandesrätin Rosmarie Pamer sicherte weitere Unterstützung zu.
„Wir haben ein erfolgreiches und produktives Jahr hinter uns“, betonte Martina Ladurner, Präsidentin des Verbandes der Seniorenwohnheime Südtirols (VdS). Die Ausbildungen mit den neuen Berufsbildern „Pflegehelfer in Ausbildung“ und „Sozialbetreuer in Ausbildung“ konnten konzipiert und gestartet werden. Jetzt fehlen noch zwei Landesbeschlüsse, jeweils einer für jedes Berufsbild: Es müssen Fragen zur Prüfungskommission und die Zuständigkeit für die Diplomverleihung geklärt werden. „Diese fehlenden Beschlüsse wären die ideale Gelegenheit gleichzeitig auch die Finanzierung der Mehrkosten für Mitarbeiter, die über den Personalschlüssel ausgebildet werden, sicherzustellen“, betont Ladurner.
Einrichtung einer zentralen Recruiting-Stelle für Mitarbeitende
Zusätzlich strebt der Verband eine grundlegende Reform der klassischen Ausbildungsangebote an und plädiert für die Einrichtung einer zentralen Recruiting-Stelle für Mitarbeitende im sozialen Bereich. Dabei sollen auch Wohnmöglichkeiten für Mitarbeitende bereitgestellt werden.
Automatisierte Medikamentenverblisterung
Ein weiterer zentraler Schwerpunkt der Versammlung war die Forderung nach einem rechtlichen Rahmen mit gesicherter Finanzierung für die automatisierte Medikamentenverblisterung für alle Seniorenwohnheime in Südtirol. Bei der Verblisterung werden die Arzneimittel der Heimbewohner:innen in einer Apotheke in einzelne Säckchen verpackt, mit Name, Dosierung, Datum und Uhrzeit gekennzeichnet und direkt an die Heime geliefert. Durch einen Landesbeschluss soll dies für alle Heime ermöglicht werden. Der Verband betonte die Notwendigkeit, die Sicherheit in der Medikamentenvorbereitung zu verbessern und die Personalressourcen zu optimieren. „Die erfolgreiche Pilotierung und eine Studie von Claudiana Research belegen die Vorteile dieser Technologie“, erklärt Ladurner.
Landesrätin Rosmarie Pamer sicherte während der Versammlung Unterstützung zu.
Qualitätssiegel „RQA Südtirol“
Die Generalversammlung bildet außerdem den feierlichen Rahmen für die Verleihung des Qualitätssiegels RQA Südtirol. Bei der Generalversammlung wurden fünf Seniorenwohnheime rezertifiziert. Dabei handelt es sich um die Bozner Seniorenwohnheime DON BOSCO und VILLA EUROPA, um die STIFTUNG MARTINSHEIM in Kastelruth, das Seniorenwohnheim ÖBPB ALTERSHILFE TSCHÖGGLBERG, die Stiftung Seniorenheim Georgianum in St. Johann im Ahrntal. Das Siegel wird an Einrichtungen verliehen, die umfangreiche Qualitätskriterien in der Seniorenbetreuung erfüllen und die Wünsche und Bedürfnisse der Bewohner:innen berücksichtigen. Seit zwölf Jahren haben bereits mehr als 48 Heime in Südtirol an der Zertifizierung teilgenommen.
Musikalisch wurde die Generalversammlung vom Südtiroler Chorverband begleitet. Es wurde ein Chor vorgestellt, der ehrenamtlich in den Südtiroler Seniorenwohnheimen vor allem in Demenzbereichen den Bewohner:innen Momente der Fröhlichkeit und Entspannung schenken wird. Ein neues Projekt, das in den nächsten Monaten umgesetzt werden soll.
Foto 1:Die neue Soziallandesrätin Rosmarie Pamer sicherte während der Generalversammlung den Seniorenwohnheimen zukünftige Unterstützung zu.
Foto 2: Der Südtiroler Chorverband begleitete die Generalversammlung musikalisch.
Foto 3: Fünf Seniorenwohnheime bekamen von der Verbandsspitze das Qualitätssiegel „RQA Südtirol“ verliehen. Dabei handelte es sich um Rezertifizierungen.